Jan 17

Ernährung bei Asthma: 10 (und eine halbe) goldene Regeln

Deine Ernährung hat einen maßgeblichen Einfluss darauf, wie du dich in deinem Alltag fühlst. Dabei ist vielen Menschen gar nicht bewusst, wie sich unterschiedliche Lebensmittel auf den Körper auswirken.

Geht es dir genauso?

Wenn du gerade nickst, dann wusstest du womöglich auch noch nicht, dass eine angepasste Ernährung sogar dein Asthma positiv beeinflussen können. Für diesen Fall haben wir dir 14 goldene Regeln erstellt, mit denen du auf dem besten Weg zur Linderung deiner Symptome bist.

#1 Übergewicht: Wie sich Asthma durchs Abnehmen verbessert

Adipositas wirkt sich sowohl auf das Risiko der Asthma-Erkrankung als auch auf die Intensität der Symptome aus.
  • Höheres Asthma-Risiko: Die Wahrscheinlichkeit, eine Asthma-Erkrankung zu entwickeln, steigt bei übergewichtigen Personen auf das nahezu doppelte.

  • Stärkere Symptome: Auch wer bereits mit Asthma diagnostiziert wurde, hat weiterhin Grund zum Abnehmen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Übergewicht die Symptome von Asthma verstärkt, Exazerbationen begünstigt, die Wirksamkeit von Medikamenten verringert und häufiger zu einer Hospitalisierung führt als es bei Asthma-Patienten mit Normalgewicht der Fall ist. 

#2: Verzichte auf entzündungsfördernde Lebensmittel

Manche Lebensmittel können Entzündungen im Körper verstärken, und das ist besonders für Asthmatiker problematisch. Entzündungen sind eine natürliche Reaktion deines Körpers auf Schädigungen, aber bei Asthma können sie die Atemwege zusätzlich reizen und verengen. Das führt dazu, dass du schlechter atmen kannst und sich deine Asthmasymptome verschlimmern.
Aber welche Lebensmittel solltest du vermeiden? Hier ist eine Liste von einigen der häufigsten entzündungsfördernden Lebensmitteln:
  • Zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke: Dazu gehören Süßigkeiten, Kuchen, Limonaden und andere zuckerreiche Produkte.

  • Transfette: Diese findest du oft in verarbeiteten Lebensmitteln, Fast Food, manchen Margarinen und Backwaren.

  • Raffinierte Kohlenhydrate: Weißbrot, einige Arten von Pasta und verarbeitete Snacks können hierzu zählen.

  • Alkohol: Regelmäßiger oder übermäßiger Konsum kann Entzündungen fördern.

  • Bestimmte Milchprodukte: Für manche Menschen können auch Milchprodukte Entzündungen verstärken.

#3 Iss entzündungshemmende Lebensmittel

Neben dem Verzicht auf entzündungsfördernde Lebensmittel ist es genauso wichtig, entzündungshemmende Nahrung in deine Ernährung einzubauen. 
Hier sind einige entzündungshemmende Lebensmittel, die du in deine Ernährung integrieren kannst:
  • Fettreicher Fisch: Lachs, Makrele und Sardinen sind reich an Omega-3-Fettsäuren, die bekannt dafür sind, Entzündungen zu reduzieren.

  • Nüsse und Samen: Mandeln, Walnüsse und Leinsamen sind nicht nur lecker, sondern auch gut für deine Atemwege.

  • Grünes Blattgemüse: Spinat, Grünkohl und Brokkoli sind voller Vitamine und Antioxidantien, die gegen Entzündungen wirken.
  • Olivenöl: Ein Herzstück der mediterranen Ernährung, bekannt für seine entzündungshemmenden Eigenschaften.
  • Beeren und Kirschen: Sie sind nicht nur süß, sondern auch voller Antioxidantien.

#4 Antioxidantien: Zerstörer freier Radikale

Hast du schon einmal von Antioxidantien gehört und dich gefragt, was sie eigentlich tun? Sie sind wie die Superhelden deiner Zellen, die gegen die Schurken – die freien Radikale – kämpfen. Freie Radikale sind Moleküle, die durch Umweltfaktoren wie Rauch und Verschmutzung oder durch natürliche Prozesse in deinem Körper entstehen. Sie können Zellschäden verursachen, die zu Entzündungen führen. Antioxidantien wiederum neutralisieren freie Radikale und verhindern so, dass sie Schaden anrichten.

Hervorragende Quellen von Antioxidantien sind Beeren, Dunkle Schokolade, Grüner Tee, Nüsse und allerlei Gemüse.

#5 Omega-3-Fettsäuren essen

Hast du dich jemals gefragt, warum so viel über Omega-3-Fettsäuren gesprochen wird? Diese besonderen Fettsäuren sind nicht nur gut für dein Herz, sondern können auch eine wichtige Rolle bei der Linderung von Asthmasymptomen spielen. Denn auch Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend, was bedeutet, dass sie helfen können, die Entzündungen in den Atemwegen zu reduzieren.
Die besten Quellen für Omega-3-Fettsäuren sind fettreicher Fisch, Lein- und Chiasamen, Walnüsse und pflanzliche Öle wie Lein- oder Rapsöl.

Kostenlos Online-Atemtraining testen

Mache dich mit unserem Angebot vertraut, indem du dir einen kostenlosen Zugang zu unserem 5-tägigen Atem-Schnupperkurs holst.

#6 Auf Transfette verzichten

Transfette bzw. Transfettsäuren wurden bereits als entzündungsfördernde Stoffe aufgeführt, verdienen allerdings auch eine eigene Regel. Eine Studie aus dem Jahr 2011 hat erwiesen, dass Mahlzeiten mit einem hohen Anteil an Transfetten in einer Testgruppe zu einer schlechteren Erholung der Atemwege nach Nutzung von Bronchodilatatoren führten. 
Vor allem frittierte Speisen, Fast Food, industriell hergestellte Backwaren und harte Magarine sind die gängigsten Quellen von Transfett.

#7 Zusatzstoffe vermeiden

Sie gänzlich zu vermeiden mag ein Kampf gegen Windmühlen sein, doch: Auch Zusatzstoffe fördern Entzündungen im Körper und sollten deswegen zumindest nur eingeschränkt konsumiert werden. Die Zusatzstoff-Recherche im Supermarkt kann eine ganz schöne Sisyphus-Arbeit sein, doch auf diese Stoffe solltest du achten:
  • Konservierungsstoffe: Diese verlängern die Haltbarkeit von Lebensmitteln, können aber Entzündungsprozesse beschleunigen. Konservierungsstoffe sind in der Zutatenliste mit E gefolgt von einer dreistelligen Kennzahl ausgeschrieben.
  • Farbstoffe: Sie machen Essen optisch ansprechender, können aber auch allergische Reaktionen hervorrufen. Farbstoffe werden mit einer E-Nummer zwischen 100 und 180 ausgezeichnet.

  • Geschmacksverstärker: Sie verstärken den Geschmack, doch einige, wie Mononatriumglutamat (MSG), können bei empfindlichen Personen Probleme verursachen.

  • Künstliche Süßstoffe: Aspartam, Cyclamat und Co. sind eine kalorienarme Alternative zu Zucker, aber nicht jeder verträgt sie gut.

#8 Koffein in Maßen hilft

Gute Nachrichten: Als Asthmatiker musst du nicht auf Kaffee (oder andere koffeinhaltige Getränke) verzichten, wenn du deine Ernährung optimieren willst. 

Ganz im Gegenteil! 



Studien zur Auswirkung von Kaffee auf Asthmatiker weisen darauf hin, dass Koffein als Bronchodilatator fungiert: Im Test konnten die Atemwegsfunktion von Probanden für bis zu vier Stunden verbessert werden. Die Wissenschaftler gingen gar so weit, vom Kaffeekonsum vor einem Lungenfunktionstest abzuraten, da das Ergebnis dadurch zum Besseren verfälscht werden könne.
Aber: Genieße deinen Kaffee trotzdem in Maßen, denn übermäßiger Koffeinkonsum kann zu Unruhe, Angst- und Panikattacken führen.

#9 Vitamin D lindert Symptome

Vitamin D ist aus diversen Gründen ein wichtiges Nahrungsergänzungsmittel. Doch für Asthmatiker ist es besonders wertvoll: Forscher stellten in einer Studie des European Respiratory Journal von 2014 fest, dass Probanden mit niedrigen Vitamin D-Werten nach der Gabe von Vitamin D über weniger starke Symptome berichteten.
Zwar kann Vitamin D auch aus Essen und Kontakt mit Sonnenlicht aufgenommen werden, allerdings ist der wissenschaftlich verbreitete Glaube, dass für eine ganzjährige Deckung des Vitamin D-Bedarfs auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgegriffen werden sollte. Diese gibt es rezeptfrei in der Apotheke. 

#10 Für Kinder: Haferflocken als Asthma-Prävention

Du hast Asthma und bist besorgt, dass auch dein Kind Asthma entwickeln wird? 
Eine spannende Studie im British Journal of Nutrition von 2010 fand heraus, dass die frühe Einführung von Haferflocken in den Ernährungsplan von Kleinkindern die Wahrscheinlichkeit einer Asthmaerkrankung senken kann.

#10 ½ Aktuelle Studie: Ketogene Ernährung

Noch handelt es sich hierbei um keine goldene Regel, denn erste wissenschaftliche Studien zur Auswirkung von ketogener Ernährung auf Asthma von 2020 bedürfen noch einer weiteren Untersuchung. Trotzdem finden wir die Ergebnisse interessant genug, um sie vorzustellen.
Doch eins nach dem Anderen. Was ist ketogene Ernährung?
Wer sich ketogen ernährt, nimmt seine Kalorien hauptsächlich in Form von Fett auf. Die Makrowerte der Keto-Diät sind nicht in Stein gemeißelt, aber sehen ungefähr so aus:
  • 75% Kalorien aus Fett

  • 20% Kalorien aus Protein

  • 5% Kalorien aus Kohlehydraten
Und was haben die Studien herausgefunden? 
Bei Menschen, die sich ketogen ernähren, vermehren sich ILC, eine bestimmte Gruppe an Lymphozyten, merklich langsamer. ILC sind im Körper verantwortlich für die Produktion von Schleim, durch den Erreger abtransportiert werden sollen. Was eigentlich ein Schutzmechanismus ist, kann bei Asthmatikern allerdings zu Phasen mit akuten Atemproblemen führen. Eine langsamere Produktion von ILC führe also möglicherweise zu weniger akuten Symptomen.
Doch wie gesagt: Diese ersten Schlussfolgerungen bedürfen noch weiterer wissenschaftlicher Überprüfung.

Fazit: Asthma heilen durch Ernährung?

Kann Asthma durch die richtige Ernährung geheilt werden?
Kurz und knapp: Nein.
Allerdings wurde mehrfach und ausführlich wissenschaftlich bewiesen, dass die Symptome von Asthma durch eine angepasste Ernährung gelindert werden können. Dementsprechend ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung eine sinnvolle Ergänzung für alle Asthmatiker, die auch neben einer von uns empfohlenen Atemtherapie proaktiv ihren Gesundheitszustand verbessern wollen.

Die Zukunft des Atemtrainings

Der MyBreo Premium Atemkurs

Lerne in nur 12 Wochen, wie du dein körperliches Wohlbefinden durch die Kraft der Atmung nachhaltig steigern kannst.

zufriedene Nutzer
Erstellt mit