Jan 18

Asthma Tagebuch: Anleitung & Auswertung

Hast du schon mal vom Asthma Tagebuch gehört? 
Nein? 
Dann gibt es eine gute Nachricht für dich! Denn wenn du das Tagebuch zu deinem neuen täglichen Begleiter machst, kannst du dein Asthma dokumentieren, besser kennenlernen und dazu beitragen, eine effektivere Behandlung zu finden!

Warum sollte man ein Asthma Tagebuch führen?

Ob allergisches oder intrinsisches Asthma: Deine Symptome, Leistungsfähigkeit und körperliches Wohlbefinden sind vermutlich nicht jeden Tag haargenau gleich. 
Verschiedene Einflüsse deiner Umwelt können asthmatische Auslöser sein. Möglicherweise kennst du alle deine Trigger bereits und bist dir ihnen stets bewusst. Vielleicht stehst du aber auch noch im Anfangsstadium deiner Asthmaerkrankung und lernst sie erst nach und nach kennen.
Mit einem Asthma Tagebuch dokumentierst du mehrmals täglich anhand verschiedener Daten und Selbsteinschätzungen deinen Zustand. Das hilft sowohl dir als auch deinem behandelnden Arzt, dein Asthma und dessen Auslöser besser einzuschätzen und dadurch deine Behandlung zu optimieren.

Wie führt man ein Asthma Tagebuch?

Der erste Schritt ist einfach: Lege dir ein Tagebuch zu. Dazu gibt es zahlreiche kostenlose Angebote zum Ausdrucken, aber du kannst auch ein richtig gebundenes Buch kaufen. Inhaltlich macht es keinen Unterschied, wofür du dich entscheidest.
Ein Asthma Tagebuch zu führen ist einfach und erfordert auch nicht viel Zeit. Was du dafür benötigst und wie du welche Werte in dein Tagebuch einträgst, erklären wir dir hier Schritt für Schritt.
Tipp: Tagebücher können sich geringfügig unterscheiden. Am besten schaust du dir bei der Auswahl ein paar verschiedene Versionen an und wählst die, die für dich am hilfreichsten ist.

Peak-Flow-Meter

Das Peak-Flow-Meter ist das einzige Gerät, das du für das Führen eines Asthma-Tagebuchs benötigst. Dabei handelt es sich um ein handliches Messgerät, mit dem du deinen maximalen Atemstrom kontrollieren kannst. Einfacher formuliert misst du damit: 
Mit welcher Geschwindigkeit kann ich Luft aus meiner Lunge pusten?
Je nach Hersteller kostet ein Peak-Flow-Meter zwischen 10 und 25 Euro. Als Asthmatiker kannst du es dir aber auch verschreiben und von deiner Krankenkassse übernehmen lassen.

Peak-Flow-Wert richtig messen

Die korrekte Anwendung deines Peak-Flow-Meters ist die Grundlage für eine aussagekräftige Selbstkontrolle.
So wendest du dein Peak-Flow-Meter richtig an:
  • 1. Schiebe die Messanzeige an deinem Peak-Flow-Meter auf 0.

  • 2. Halte das Gerät waagerecht vor deinen Mund.

  • 3. Atme tief ein und umschließe das Mundstück fest mit deinen Lippen.
  • 4. Puste sofort mit aller Kraft in das Peak-Flow-Meter.

  • 5. Notiere dir den auf der Skala angezeigten Wert.
Bei jeder Anwendung solltest du insgesamt 3 Messungen vornehmen. So stellst du sicher, dass du nicht ausversehen durch einen fehlerhaften Durchgang einen niedrigen Wert erzielst. In deinem Tagebuch notierst du anschließend nur den höchsten Wert.
Generell gilt: Je höher der Wert, desto besser.

Wie hoch ist der normale Peak-Flow-Wert?

Vielleicht fragst du dich, wie deine Werte im Vergleich zu anderen Menschen abschneiden.

Einen “normalen” Peak-Flow-Wert gibt es allerdings nicht. Es bringt deshalb nichts, wenn du deine Werte mit denen von Bekannten vergleichst. 

Das liegt unter anderem daran, dass die Größe der Lunge sich entscheiden darauf auswirkt, wie hohe Werte ein Mensch erreichen kann. Im Durchschnitt haben Männer größere Lungen als Frauen und Erwachsene größere Lungen als Kinder.

Symptome notieren

Welche Symptome hattest du am heutigen Tag? Und wie ausgeprägt waren sie? 
Gängige Symptome wie Husten, Auswurf und Atemnot sind in den meisten Tagebüchern schon als Optionen eingetragen. Solltest du andere Symptome haben, dann wähle ein Tagebuch aus, das dir Platz für eigene Eintragungen bietet.

(Mögliche) Auslöser

Wir empfehlen dir ein Tagebuch, in dem du Auslöser für dein Asthma dokumentieren kannst. Gerade in der Anfangsphase einer Erkrankung kannst du so aufschlussreiche Erkenntnisse sammeln. Doch auch, wenn du deine Auslöser in- und auswendig kennst, hilft die Dokumentation bei der Auswertung deiner Peak-Flow-Werte.

Eingenommene Medikamente

Hast du heute dein Bedarfsmedikament benutzt? Wenn ja: Wie viele Hübe hast du genommen? Notiere diesen Wert und dokumentiere auch andere Medikamente, die du eingenommen hast. 

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Asthma Tagebuch für Kinder

Auch Kinder können Asthma Tagebücher führen. Dabei werden dieselben Daten aufgenommen, die auch Erwachsene jeden Tag eintragen. Für Kids gibt es allerdings bunte und hübsch aufbereitete Büchlein, die die Kleinen dazu motivieren, ihre Eintragungen jeden Tag zu machen. Neben kostenlosen Varianten zum Selbstausdruck kannst du auch gebundene Bücher für rund 5 bis 10 Euro kaufen

Auswertung des Tagebuchs

Tagebuch zum Arzt mitbringen

Auch dein Arzt profitiert davon, wenn du ein Tagebuch führst. Deine Eintragungen können ihm wertvolle neue Erkenntnisse zu deinem spezifischen Asthma geben, wodurch er die Behandlung effektiv anpassen kann. Für dich bedeutet das, dass du “maßgeschneiderte” Medikation bekommst, durch die sich dein alltägliches Wohlbefinden langfristig verbessert! 

Dein Peak-Flow-Bestwert und das Ampelschema

Der Verlauf deiner täglichen Peak-Flow-Messungen ist ein aussagekräftiger Indikator dafür, wie sich deine Lungenfunktion entwickelt. Kombiniert mit dem Ampelschema ist es außerdem ein Warnsystem, mit dem du selbst kontrollieren kannst, ob deine Behandlung angepasst werden muss oder du gar kurzfristig ärztliche Betreuung benötigst.

Peak-Flow-Bestwert

Der Peak-Flow-Bestwert ist der höchste Wert, den du je im Rahmen einer Messung erreicht hast. Diesen Wert solltest du dir notieren, denn du benötigst ihn für die Bewertung deiner täglich gemessenen Peak-Flow-Werte mit dem Ampelschema.

Ampelschema

Das Ampelschema gibt dir Auskunft darüber, wie deine täglichen Werte im Verhältnis zu deinem Bestwert abschneiden. Dabei wertest du aus, wie viel Prozent deines Bestwertes du erreicht hast.
Die Skala sieht so aus:
  • Grünes Licht: 81% bis 100% deines Bestwertes
  • Gelbes Licht: 60% bis 80% deines Bestwertes
  • Rotes Licht: Weniger als 60% deines Bestwertes
Beispielrechnung:
Dein Bestwert ist 400. Bei der täglichen Messung liest du einen Wert von 355 ab.
Am besten hilfst du dir mit einem Taschenrechner.

355/400 = 89%

Ergebnis: Derzeit ist bei dir alles im grünen Bereich. Es gibt keinen unmittelbaren Anlass, etwas an deiner medikamentösen Einstellung zu ändern.

Wenn dein Tageswert in den gelben Bereich fällt, scheint deine Medikamentendosis dich momentan nicht ausreichend vor Beschwerden zu schützen. In diesem Fall solltest du zeitnah einen Termin bei deinem behandelnden Arzt ausmachen. Bring dein Asthma Tagebuch mit und besprich mit ihm eine Anpassung deiner Bedarfsmenge.

Fällt dein Tageswert in den roten Bereich, besteht unmittelbarer Handlungsbedarf. Nimm dein Bedarfsmedikament ein, warte 20 Minuten und führe anschließend eine weitere Peak-Flow-Messung durch. Rufe sofort einen Arzt an, sollte deine Messung keinen höheren Wert ergeben. 

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